Die Gründer Karsten, Georg und Moritz machen Urlaub in Vietnam, um Karstens Jura-Abschluss zu feiern. Ihre Wohnung lag direkt am Mekong und die drei Freunde wurden Zeugen der Plastikverschmutzung des Flusses. Jedes Mal, wenn sie auf das Wasser blickten, konnten sie sehen, wie Plastik den Fluss hinunterfloss und in die Ozeane transportiert wurde.

Zurück in Deutschland recherchierten die Gründer im Internet, konnten aber kein Unternehmen finden, das sich auf Flüsse konzentrierte, um Ozeanplastik zu stoppen. In Köln bauten ein Wasserrad, um Plastik mit der natürlichen Strömung des Flusses zu sammeln, und testeten es erfolgreich in einem kleinen Fluss. Motiviert von dem Erfolg, beschlossen sie, Plastic Fischer zu gründen - das erste Unternehmen der Welt, das sich mit Flussplastik befasst.

Zwei Monate nach Gründung des Unternehmens zogen Karsten und Moritz nach Indonesien, um zu testen, ob die Technologie auch in stark verschmutzten Flüssen funktionieren würde. Das tat sie nicht. In der Trockenzeit reichte die Strömung des Flusses nicht aus, um das Wasserrad anzutreiben und das gesammelte Plastik aus dem Wasser zu befördern. Eine neue Technologie musste her.

Karsten und Moritz zogen nach Bandung, um in einem der dreckigsten Flüsse der Welt - dem Citarum - an Lösungen zu arbeiten. Die indonesische Armee, die für das Säubern des Flusses zuständig ist, unterstützte uns von Anfang an und bis zum heutigen Tag. Wir wollten ihre Arbeit effizienter machen und kamen auf die Idee, eine schwimmende Barriere zu entwickeln, die den größten Teil des Plastiks im Fluss rund um die Uhr aufhalten würde.

Nach einigen mehr oder weniger erfolgreichen Tests entwickelten wir das heute weltweit bekannte TrashBoom-Design. Die Idee war, eine Low-Tech-Lösung aus lokal verfügbaren Materialien zu geringen Kosten (low-cost) zu bauen. Die 3L Initiative™ war geboren - und der TrashBoom repräsentiert sie.

Wir meldeten uns bei Gary Benchegib, der ein virales Video über die Plastikverschmutzung des Citarum gedreht hat. Er lebt in Bali und wir beschlossen, ein TrashBoom-System auf der Insel zu installieren. Es war ein großer Erfolg und sogar das Weltwirtschaftsforum berichtete über uns.Viele Organisationen wie Sungai Watch, Seven Clean Seas und sogar The Ocean Cleanup arbeiten inzwischen mit sehr ähnlichen Technologien, um die Plastikverschmutzung in Flüssen zu bekämpfen. Ein großartiges Ergebnis der Erfindung von Plastic Fischer.

Anfang 2020 zwang der Covid-Ausbruch Karsten und Moritz, Indonesien zu verlassen. Unsere monatelange Erfahrung vor Ort half uns, ein tiefes Verständnis für Flüsse, River Plastic und die Komplexität des Problems zu entwickeln.Wir hatten immer noch nicht herausgefunden, wie wir die Sammlung von hauptsächlich nicht wiederverwertbarem Plastik finanzieren sollten, also erfanden wir "Plastic Fischer Credits". Sie sollten eine Analogie zu Carbon Credits sein und stehen für eine Tonne Plastik, die wir sammeln und verarbeiten.

Da Covid uns immer noch daran hinderte, selbst an einem verschmutzten Fluss zu stehen, beschlossen wir, jemanden aus der Ferne einzustellen, der die Möglichkeit hatte, einen TrashBoom herzustellen und einzusetzen. Harish und Rishabh waren die ersten Mitarbeiter von Plastic Fischer in Indien und sind nun die Geschäftsführer unserer indischen Niederlassung. Darüber hinaus ist Aviel dem Team beigetreten und bringt mehr als 10 Jahre Erfahrung als Schiffsingenieur bei der Marine in das Team ein. Er arbeitet seitdem mit Karsten von Köln aus und bildet zusammen mit Harish und Rishabh das Kernteam.

Mit KNIPEX haben wir unseren ersten kommerziellen Kunden gewonnen, der seinen Support seit der Erfüllung des ersten Vertrags mehrfach verlängert hat. Zusätzlich zu unseren Standorten Bangalore und Varanasi in Indien, nahmen wir auch unsere Arbeit auch in Bandung, Indonesien, wieder auf.Bis Ende 2021 haben wir 14 TrashBooms eingesetzt, 32 Tonnen Flussplastik gesammelt und verarbeitet und über 30 lokale Arbeitsplätze in Indien und Indonesien geschaffen.

Im Jahr 2022 expandierten wir weiter und unterzeichneten einen mehrjährigen Vertrag mit der Allianz, die beschloss, den gesamten Standort in Trivandrum, Indien, zu finanzieren.Außerdem wurden wir von UpLink, der Innovationsplattform des Weltwirtschaftsforums, zur Jahrestreffen nach Davos eingeladen, wo Karsten Plastic Fischer als "Top Innovator" im Bereich der Plastikverschmutzung vertrat.

Das erreichen des Meilensteins von 100 Tonnen gesammeltem, verarbeitetem und verifiziertem Flussplastik war eine große Sache für uns! Seitdem haben wir wirklich an Fahrt aufgenommen und uns vergrößert.Flussplastik - so unsere Definition - ist das Trockengewicht des nicht recycelbaren Materials, das wir direkt aus dem Fluss oder vom Flussufer entfernt haben. Erfahre mehr über unsere Arbeit und Flussplastik.

Bis Ende 2022 haben wir 29 TrashBooms eingesetzt, mehr als 400 Tonnen Flussplastik daran gehindert, in die Ozeane zu gelangen und über 70 Arbeitsplätze für Menschen in Indien und Indonesien geschaffen. Wir haben damit mehr als das Zehnfache an Plastik im Vergleich zum Vorjahr gestoppt und verarbeitet.

Karsten wurde von UpLink und dem World Economic Forum nach New York City eingeladen, um an der UN 2023 Water Conference teilzunehmen. Eine historische Veranstaltung, die zuletzt vor 46 Jahren stattfand.

Bis Dezember 2023 konnte Plastic Fischer 1200 Tonnen River Plastic sammeln und verarbeiten. Dieses Gewicht entspricht etwa 30 Airbus A320 Flugzeugen! Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Tüten, Verpackungsmaterialien und Styropor, das wir aus Flüssen in Indien und Indonesien herausgefischt haben. Wir konnten außerdem 88 Menschen vor Ort eine Festanstellung und damit ein geregeltes Einkommen bieten.