#1 Konsument:innen fordern mehr Transparenz und nachhaltige Lösungen im E-Commerce

Unsere Studie zeigt, dass Konsument:innen zunehmend besorgt sind, über die Auswirkungen von Plastikmüll auf die Umwelt.

82 % der Befragten äußerten sich „sehr besorgt“ über die zunehmende Plastikverschmutzung. Diese Besorgnis spiegelt sich in ihren Erwartungen an den E-Commerce wider: 87 % der Konsument:innen glauben, dass Online-Shops zu wenig tun, um Plastikverschmutzung aktiv zu bekämpfen.

Doch die Realität in vielen Online-Shops sieht anders aus. Von 95 untersuchten Anbietern bieten nur 48 Informationen zur Reduktion von Plastik innerhalb des Unternehmens und der Lieferketten an. Noch weniger, nämlich 41 Shops, informieren darüber, ob ihre Produkte Plastik enthalten, und nur 35 Shops bieten tatsächlich einen plastikfreien Versand an.

Diese Diskrepanz zwischen den hohen Erwartungen der Konsument:innen und den aktuellen Praktiken im E-Commerce zeigt, dass ein erheblicher Nachholbedarf besteht.

Wie wir also sehen können, ist die Nachfrage nach Transparenz und Informationsgebung über Plastik in Produkten oder inerhalb der Nachhaltigkeitskommunikation eines E-commerce Shops, höher als die aktuelle Umsetzung.

#2 Nachhaltigkeit wird erwartet, aber nicht immer priorisiert

Für 38,5 % der Konsumenten spielen Nachhaltigkeitskriterien beim Online-Shopping eine „eher wichtige Rolle“. Sie legen Wert auf umweltfreundliche Produkte, doch andere Faktoren wie Preis und Verfügbarkeit beeinflussen weiterhin ihre Kaufentscheidungen. Dabei zeigt sich jedoch auch, dass Konsumenten bereit sind, für langlebige und nachhaltige Produkte mehr zu zahlen – allerdings meistens nur zwischen 10- 15 %.

#3 Transparenz als Schlüssel zu mehr Vertrauen

Die Umfrage macht deutlich, dass Verbraucher mehr Transparenz von Online-Shops verlangen.

79 % wünschen sich detaillierte Nachhaltigkeitsangaben in den Produktbeschreibungen, während 67 % unabhängige Tests oder Siegel als wichtige Trust-Elemente betrachten. Diese Zahlen zeigen, dass Konsumenten klarere Informationen benötigen, um fundierte und nachhaltige Kaufentscheidungen treffen zu können. Auch Nachhaltigkeitssiegel spielen eine Rolle: 59 % der Befragten gaben an, dass sie solchen Siegeln vertrauen und sie als wichtigen Faktor bei der Produktwahl sehen.

Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie ist die gespaltene Meinung der Konsumenten in Bezug auf Plastik in Produkten. 41 % der Befragten gaben an, dass sie die Verwendung von Plastik in Produkten nicht vom Kauf abgehalten hat, während ebenfalls 41 % bewusst auf einen Kauf verzichtet haben, wenn Plastik verwendet wurde. Diese nahezu gleichmäßige Verteilung zeigt, dass Plastik für viele Kunden ein entscheidender Faktor ist, der jedoch individuell unterschiedlich gewichtet wird.

Auch in den Kundenbewertungen der untersuchten Shops spiegelt sich diese Ambivalenz wider: In 61 von 95 Online-Shops wurde Plastik thematisiert. Während 36 Bewertungen positiv auf plastikfreie Verpackungen und nachhaltige Alternativen eingingen, äußerten sich 25 Bewertungen kritisch gegenüber übermäßiger Plastikverwendung. Das zeigt, dass Plastik sowohl positiv als auch negativ die Kundenzufriedenheit beeinflussen kann.

Die Studie zeigt, dass es eine wachsende Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Konsument:innen und den aktuellen Maßnahmen vieler Online-Shops gibt.

Verbraucher:innen verlangen nach mehr Transparenz und nachhaltigen Lösungen, insbesondere im Hinblick auf Plastikmüll. Online-Shops haben die Möglichkeit, sich durch proaktive Maßnahmen zur Plastikreduktion und eine offene Kommunikation über ihre Nachhaltigkeitsbemühungen positiv von der Konkurrenz abzuheben und das Vertrauen ihrer Kund:innen zu gewinnen.

Die vorliegende Studie basiert auf einer quantitativen Umfrage, die sowohl Konsumenten als auch Online-Shops einbezog. Insgesamt nahmen 83 Konsument:innen an der Umfrage teil, um ihre Einstellungen und Meinungen zu den Themen Plastikmüll und Nachhaltigkeit im Online-Shopping zu erheben. Parallel dazu wurden 95 Marken Online-Shops hinsichtlich ihrer Praktiken zur Plastikreduktion und der Transparenz ihrer Nachhaltigkeitsinformationen analysiert.

Die Daten wurden statistisch ausgewertet, um zentrale Trends und Diskrepanzen zwischen den Erwartungen der Konsumenten und den aktuellen Maßnahmen der Online-Händler zu identifizieren.